Atriumhaus

· am 19. 07. 2013
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Präsentation

Fakten: Am Rand des Bregenzer Stadtzentrums liegt das Grundstück der Firma Schoeller Immobilien GmbH, Bregenz. Das Grundstück grenzt im Südosten an den Erawald. Südwestlich liegen die Stadtteile Vorkloster und Rieden, dir nur zum Teil dicht bebaut sind, und im Nordosten liegt das Bregenzer Stadtzentrum. Erschlossen wird das Grundstück von der Rheinstraße. Die Atrienhäuser liegen in einem Gebiet ohne besonderer Ausblickmöglichkeiten bzw. Blickbeziehungen.

Diese abgeschlossene Wohnanlage bezieht sich konsequent nur auf sich selbst nach Innen. Der Baukörper ist umlaufend mit einer unbehandelten Lärchenholzschalung verkleidet. Den Wohnungseingängen sind Carports und Abstellräume vorgelagert. Von Südwesten werden vier Atrium- sowie vier Geschosswohnungen über den Carports direkt erschlossen.

Die Atriumwohnungen haben eine Nutzfläche von 82m². Jede Wohnung besitzt einen Innenhof von ca. 45m², der nur von der Wohnung aus betreten und eingesehen werden kann. Der Zugang zu der Atriumwohnung erfolgt ebenerdig über den überdachten Stellplatz. Vom Außeneingang bis zum Innenraum ist das Atrium überdacht. Im Erdgeschoss befinden sich Küche, Wohn-und Essbereich und der Zugang zur Stiege, die seitlich des Hofes zu den im Obergeschoss liegenden Schlafräumen führt. Diese erhalten Südlicht durch hoch liegende Fenster, die den Einblick in das fremde Atrium verhindern. Ein schmaler, zu dem Atrium hin verglaster Gang erschließt Badezimmer, Eltern-und Kinderschlafzimmer. Letzteres bietet direkten Ausblick in das Atrium. Dieser ebenerdige Wohnraum ist zum Atrium hin großflächig verglast. Der Wohnraum ist nach Südwesten orientiert, blickt in das Atrium und erhält auch während der Wintermonate bei flachem Sonnenstand viel Sonne. Während in den Schlafzimmern ebenso wie im Wohnraum Vollholzparkettböden verlegt sind, haben Stiege und der kleine Vorraum im Obergeschoss einen Steinboden. Das Badezimmer ist weiß verfliest. Fenster, Türstöcke und Türblätter sind aus Holz.

Das Atrium ist ein erweiterter Wohnraum und zugleich Mittelpunkt der Wohnung, alle zur Atriumseite vollständig verglasten Räume sind darauf orientiert. Durch die unterschiedlichen Wohnebenen werden die Blickbeziehungen in und über das Atrium noch spannender. Nach außen gibt es ausschließlich in den Schlafräumen ein Fensterband, das jedoch nur den Blick auf den Himmel zulässt.

Die Gebäude sind nicht unterkellert. Über den Wohnräumen der nördlichen 4 Atrieneinheiten befinden sich vier Dreizimmerwohnungen (je 67m²) mit jeweils einer 10m² großen Terrasse. Die Häuser sind derart ineinander verzahnt, dass jede Einheit in sich abgeschlossen und uneinsehbar ist. Theoretisch könnte diese Verzahnung unendlich weitergeführt werden.

Eindrücke: Wir haben uns im Zuge eines Architekturprojekts mit den Atriumhäusern in der Eragasse beschäftigt. Das Spezielle an diesem Häuserkomplex ist, dass das Atrium von außen nicht im Geringsten erkennbar ist. Das einzig Auffallende am Gebäude sind seine besondere Bauweise und der moderne Stil der gezackten Außenfassade. Vom Bild her passt das Ganze nicht hundertprozentig in die Umgebung, da die umliegenden Häuserblocks viel größer und massiver sind und den eher kleinen, flachen Atriumsbau nahezu „erdrücken“. Auf der anderen Seite harmoniert das Gebäude sehr gut mit dem nahegelegenen Wald, da die Fassade fast vollständig mit Holz verkleidet ist. Ein weiterer Vorteil des Wohnbaus ist die zentrale Lage, obwohl dieser nicht direkt an die Straße angrenzt, sondern nur über einen Radweg sowie eine Nebenstraße erreichbar ist. Beim Betreten des Gebäudes wurde uns sofort klar, dass dieses sehr gut geplant und strukturiert wurde. Trotz des begrenzten zur Verfügung stehenden Raums ist dennoch alles vorhanden, was man braucht, wenn man nicht gerade auf der Suche nach einer Luxusvilla ist oder wenn es sich um eine Großfamilie handelt. Die Wohnung eignet sich perfekt für Singles oder Paare, da der Bau in sich geschlossen und modern ist und man in ihm seine Privatsphäre hat. Ein jeder Bewohner besitzt praktisch ein eigenes Haus beziehungsweise Reihenhaus, in dem er selbst der Herr ist und wenn ihm einmal nach Gesellschaft ist, sind die Nachbarn nicht weit. Das ganze Konzept wurde sehr gut umgesetzt, wobei man erst den Innenhof überqueren muss, um in die Wohnung zu gelangen, was aber nicht unbedingt einen Nachteil darstellt. Was aber durchaus einen kleinen Nachteil darstellen könnte, ist, dass das Atrium sehr schnell schattig ist, wegen des in sich geschlossenen Systems des Wohnbaus.

Im Großen und Ganzen gefällt uns das Gebäude aber sehr gut. Sowohl von seiner Konstruktion her, als auch von seiner Lage. Wie gesagt, die Wohnungen eignen sich beispielsweise vorzüglich für junge Paare, die auf der Suche nach etwas Neuem, Speziellem und Modernem sind und noch keine größere Familie planen.

Resümee Das Projekt war sehr aufschlussreich, weil wir uns einmal von einer ganz anderen Seite mit Architektur beschäftigt haben. Beim ersten Besuch der Architekten in unserer Schule wurde uns klar, dass gar nicht so einfach ist ein Gebäude zu planen und welche Hürden man vom ersten Entwurf bis zur Ausführung überwinden muss. Auch das gemeinsame Erarbeiten des Kriterienkatalogs zur Beurteilung von Architektur war lehrreich. Wir wären von selbst nie darauf gekommen, wie viele Faktoren zu berücksichtigen sind. Das uns zugeteilte Gebäude zu beschreiben war anfangs gar nicht so einfach. Wir hatten zwar die Adresse, aber als wir dort in der Eragasse waren, wunderten wir uns sehr. Wir konnten uns nicht vorstellen welches Gebäude hier ein Atriumhaus sein soll. Dann haben wir herumgefragt und geläutet. Schließlich hatten wir das Glück einen sehr netten Bewohner zu finden, der uns in seine Wohnung lies. Wir durften alles ansehen und fotografieren und er gab uns bereitwillig Auskunft. Der Besuch im Architekturbüro hat uns auch sehr gut gefallen. Es war interessant alle Pläne und Modelle anzusehen und erklärt zu bekommen.

Larissa, Hannah, Christina, Lena




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