Marko Sauer
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Barbara Winkler
· BG Bludenz · am 04. 01. 2022
Resultat der Unit
01·06 Unit Wohnen gestern und heute
Geschlecht: weiblich Alter: 66 Jahre
Ich habe in der Türkei in einem alten Haus im Dorf gelebt. Wenn ich mir das so recht überlege, war es nicht mehr als 100 m² groß.
Meine Eltern haben mir erzählt gehabt, dass sie Anfang Sommer 1930 begonnen hatten und zwei Jahre brauchten, bis das Haus fertig war. Man braucht normalerweise nur ein anderthalb Jahre, um ein Haus zu bauen, jedoch hat mein Vater noch eine Scheune für unsere Tiere errichtet.
Als Material verwendete mein Vater nur Steine, die er am Flussufer sammelte und mit Lehm befestigte.
Wir hatten schon Strom, aber maximal für 4 Stunden, (also von 18 Uhr bis 22 Uhr). Nach 22 Uhr sah man nur noch einen Bruchteil des Lichtes in den Häusern, denn man half sich mit Kerzen aus. Wir hatten keine Heizung, wobei das nicht so schlimm war, denn es war nie so kalt im Dorf. Wir hatten kein fließendes Wasser. Wir mussten immer Wasser vom Dorfbrunnen holen und die Kleider mussten wir am Flussufer waschen, wobei dies im Winter sehr schwer war.
Ich lebte mit 7 Personen zusammen, also mit meinen Eltern, drei Brüdern und meiner Schwester.
Wir hatten drei Schlafzimmer und ein Wohnzimmer, das mit der Küche verbunden war. Die meiste Zeit verbrachten wir im Wohnzimmer alle zusammen. Die Schlafzimmer nutzten wir nur zum Schlafen.
Ich teilte mein Zimmer mit meinem jüngstem Bruder und meiner Schwester. Ich glaube, es war ca. 16m² groß. Also ziemlich eng für drei Personen.
Ich war hauptsächlich zum Schlafen im Zimmer und ab und zu mal spielten wir, also ich mit meiner Schwester, mit den selbstgemachten Puppen auf dem Bett.
Also wir hatten ein großes altes Bett aus Holz, wo ich und meine Schwester schliefen. Mein kleiner Bruder musste auf der Matratze am Boden schlafen. Dann hatten wir noch einen ca. 1,80 großen Kleiderschrank im Zimmer. Mehr passte nicht hinein.
Natürlich mein Vater, wir durften nichts verändern oder neu einrichten.
In der Küche, wo denn sonst. Ich musste immer meiner Mutter helfen und konnte sehr wenig im Wohnzimmer mit meinen Brüdern sitzen.
Die kurze Zeit in meinem Zimmer mit meiner Schwester, wo wir auf dem Bett spielten, und die Zeit, wo ich mit meiner Familie im Wohnzimmer saß und wir über den Tagesablauf redeten.
Das WC hatten wir nicht wie jetzt im Haus, sondern in einer kleinen Hütte im Garten, wo wir uns ohne Licht zurechtfinden mussten.