01·21 Unit Macht der Formulierung

Ziel dieser Unit ist, Sensibilität für die „manipulative Macht“ der Formulierungen und Gestaltung der Ausdrucksweise zu entwickeln und gleichzeitig eine kritische Haltung gegenüber Medienberichterstattungen aufzubauen.

Ursula Ender · Barbara Winkler · BG Bludenz · am 29. 08. 2013
Dauer Insgesamt: 10 DSt

Da dies anhand eines aktuellen architektonischen und gesellschaftspolitischen Themas erfolgt, wird dadurch gleichzeitig das dazugehörige Vokabular erlernt und die Frage erörtert, wie wichtig Architektur & raumplanerische Erneuerung für eine Gesellschaft und ihr kulturelles Gedächtnis ist!

Unter Anleitung der Architektin werden die SchülerInnen mit den Entwürfen zum Neubau des Heimatmuseums in Schruns vertraut gemacht. Sie lernen die architektonische Gestaltung kennen und setzen sich im Anschluss daran mit verschiedenen Pressetexten auseinander, die zu den Entwürfen und der Stimmungslage in der Gemeinde Stellung beziehen. Diese untersuchen sie auf sachliche und manipulative Stellen, um sie in der Folge neutral zu formulieren oder völlig ins Gegenteil zu verkehren. Parallel dazu arbeiten sie an einer typographischen Neugestaltung der Schlagzeilen, die den intendierten Leser durch das bloße Erscheinungsbild positiv oder negativ stimmen soll. Zuletzt wird in einem kreativen Akt eine Schlagzeile gestaltet. Kleingruppen erhalten jeweils ein oder zwei Wörter, die sie nach Lust und Laune ins Bild bringen können. Ob sie hierfür ihren eigenen Körper oder einzelne Gegenstände verwenden, bleibt ihnen überlassen.

Lerninhalte

Durch die Arbeit an Pressetexten zum Neubau des Schrunser Heimatmuseums erhalten die SchülerInnen Einblick in den Aufbau und die Struktur von Pressetexten und setzen sich anhand des Themas auch mit dem Gegenstand, also der architektonischen Formensprache eines aktuellen Projektes, auseinander.

Lernziele

Die SchülerInnen sollen manipulative Argumentationsstrukturen in Pressetexten erkennen und in ihrer Dynamik durchschauen. Durch kritisches Lesen und Umformulieren der Texte wird die Meinungsbildung neu gestaltet. Typographische Veränderungen im Schriftbild werden dazu genutzt, den Text in seiner Aussage zu verstärken oder zu konterkarieren, während Visualisierungen einzelner Begriffe aus den Schlagzeilen einen augenzwinkernden Zugang zur Materie darstellen.

Theoretischer Input und weiterführenden Informationen

Präsentation zu den Entwürfen des Architekturbüros Marte/Marte. Basale Informationen zur Formensprache zeitgenössischer Architektur. Theoretischer Input zum Aufbau eines Presseberichts.

Materialeinsatz

Recherche am Computer, typographische Bearbeitung am Computer, Fotoapparat oder Handy

Das Stundenbild: Einteilung der Unit in einzelne Unterrichtseinheiten.



Die behandelten Inhalte reichen von der Erarbeitung architektonischer Formensprachen über die Auseinandersetzung mit der Rezeption dieser öffentlich sichtbaren Ausdrucksformen der Gegenwartskultur bis hin zum kritischen Umgang mit Medien und Multiplikatoren vor Ort. Dabei werden sowohl Printmedien als auch Onlinemedien unter die Lupe genommen. Der eigene manipulative Umgang mit dem Material bringt eine kreativ-spielerische, aber auch eine gesellschaftspolitisch relevante Komponente mit ins Spiel.

Methoden

Gemeinsame Erarbeitung der Theorie zur Medien- und Pressearbeit im Rahmen einer Präsentation, Diskussion kontroversieller Standpunkte, Durchleuchten manipulativer Strategien in der Textproduktion und der Bildauswahl, Manipulation der tendenziösen Texte durch eigene Textarbeit in Kleingruppen, Arbeit mit typographischen Formen und Bewertung derselben, kreative Umsetzung von Schlagzeilen in Kleingruppen mithilfe von Gegenständen oder Körpern, fotografische Dokumentation

Materialeinsatz & Medien: diverse Pressetexte zum Thema, Powerpoint-Präsentation zur Pressearbeit und zu typographischem Material, Fotos, Schlagzeilen und Leads aus regionalen und überregionalen Medien



  • Themenfeld: Haus und Objekt Stadt/Dorf/Quartier
  • Fachrichtung: Sprachen und Kulturwissenschaft
  • Alter: Oberstufe
  • Aufwand:
  • Durchführung: ohne ExpertInnen
  • Gruppengröße: 15 – 20
  • Dauer Insgesamt: 10 DSt





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